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Donald Trump auf einem Steckenpferd und der kompaktesten Sportskanone
Männerchor und Musikverein hatten die Narrisch Singstunn im Bürgerhaus Dudenhofen in Szene gesetzt und das zum ersten Mal seit vielen Jahren ohne Moderator Karl-Heinz Kühnle. Dafür aber mit Donald Trump auf einem Steckenpferd und der wohl kompaktesten Sportskanone, die „Durrehowe“ je sah. Diese Rolle hatte sich Bütten-Ass Ralf Knöpp auf den gewichtigen Leib geschrieben, sich heroisch in den Kampf gegen überflüssige Pfunde gestürzt. Mit seinem umjubelten Fitnessprogramm stand der kurze Kalauer-König in der Publikumsgunst auf Augenhöhe neben dem langen Zoten-Fürsten Charly Engert. Seit 65 Jahren macht „de Bodo“ Fassenacht, wie er der aufgekratzten Narrenschar zu später Stunde verriet. Auch Irene Resch gehört bei der Sänger- und Musikerfastnacht längst zum Inventar. Als ehrgeiziges Tanzmariechen verdiente sie sich eine der zahllosen Fastnachtsraketen. Die Lacher auf ihrer Seite hatte auch Bettina Klein - bei ihrem skurrilen Reisebericht ebenso wie in ihrer neuen Rolle als Moderatorin gemeinsam mit Stefan Gröpl. Unterwegs gewesen waren auch zehn Damen vom Frauenchor, die ihr Ausflug nach Seligenstadt gefährlich nahe an die bayerische Grenze geführt hatte.
Die von Dirigent Hans-Kaspar Scharf glänzend abgestimmten Laternchesänger und deren brillante Soloeinlagen in denen der Big Boss im Weißen Haus ebenso seinen Teil vom Narrenspott einsteckte wie „Horsti“ Seehofer mit seiner Pkw-Maut („Oh wie kleinkariert, wir sind angeschmiert“), die „Brüsseler Spitze“ Martin Schulz und die Rodgauer Kommunalpolitiker mit ihren Schattenspielchen im Stadtparlament. Loblieder hatten sich nur die Eintracht und das Heimatland Hessen verdient.
Mit geschliffenem A-cappella-Gesang hatten die „Söhne Rodgaus“ die Messlatte hoch gelegt; diesmal waren sie als liebeskranke Bösewichter aus Märchen, Comic und Kino unterwegs. Eher um den Wiedererkennungswert und den Mitmacheffekt ging es später Rainer Fenchel, dessen Musikverein das Auditorium immer wieder mit Stimmungshits von den Stühlen riss. Unterstützt von der Formation „Cantiamo“ nahm der Dirigent kurzerhand den Saal unter die Fuchtel, ließ die Narren „Schwabbeldabbel“ und „Eukalyptusbonbon“ singen und textete frei nach Drafi Deutscher: „Weine nicht, wenn dein Bier umfällt - es gibt einen, der neu bestellt.“
Für die Leibesübungen haben die Sänger und Musiker starke Verbündete, vorneweg „Street Life Dancers“: Die Mädels der TG Ober-Roden zeigten eine atemberaubende Show voller Tempo und Artistik und perfekter Choreografie. Die „Marionetten“ des JSK verbreiteten Oktoberfestlaune, die Tänzerinnen des RCC Knallkepp zogen die Boxhandschuhe an und zeigten sich auch als Cheerleader gut in Form. Da müssen sich die echten Sportler ranhalten - kein Problem für die Truppe des TAV Eppertshausen: Als Stammgäste der „Narrisch Singstunn“ legten die Mannen mit ihrer Turnshow bisweilen waghalsiges Tempo vor. Ruhiger angehen ließ es das Männerballett - aber dank der Crew aus dem Seniorenheim wussten beim Finale alle, dass der Rollator auch fürs Tänzchen taugt.